Durch weitgehende Flutungen des Überschwemmungsgebietes der Leine zwischen Herrenhausen und der BAB A2 bei Wunstorf soll eine Seenlandschaft von ca. 600 ha entstehen. Heute handelt es sich um landwirtschaftlich genutzte Flächen, Wiesen, Brach- und Ödland, so die Initiatoren. Die Projektgegner sprechen eher von intakter Natur und Landschaft.

Der Verein Leinebogen e.V. sieht in seinem Projekt eine absolute Verbesserung der heutigen Situation. Schwermetallhaltige Ablagerungen, die die Leine immer wieder aus dem Harz heranträgt, werden abgetragen und sicher und kontrolliert am Rande gelagert werden. Weiterhin wird ein erheblicher Standortvorteil der Region Hannover durch das Projekt gesehen. Dieser werde in der Zukunft immer bedeutsamer, je mehr die demographische Entwicklung fortschreitet und auch Hannover dies nur durch Zuwanderung wird ausgleichen können. Dabei wird die Entvölkerung weiter Landstriche in Niedersachsen durch Zustrom in die Metropolen als nicht aufzuhalten angesehen. Die Region Hannover müsse dann attraktiver für die Menschen als andere Metropolen wie Hamburg, Frankfurt oder Berlin sein.

Während in Seelze bereits mehrere öffentliche Versammlungen durchgeführt wurden, hatte die Bürgerinnen und Bürger in Garbsen bisher nicht die Gelegenheit, Ihre Meinung zu den Ideen zu sagen. Dies wollte die SPD ändern und das Interesse war sehr groß, nahezu 100 Teilnehmer kamen nach Altgarbsen und erlebten eine breite Vorstellung des Konzeptes durch die Vertreter des Leinebogen e.V. um den Architekten und Landschaftsplaner Dr. Peter Grobe und den Regionsabgeordneten Walter Richter. Die Moderation übernahm der Garbsener SPD-Vorsitzende und Landtagskandidat Rüdiger Kauroff.

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Der Saal in der Gaststätte Alt Garbsen war gut gefüllt.

In der anschließenden Diskussion ergriffen fast ausschließlich erklärte Gegner des Projektes das Wort. Zerstörung der heutigen Landschaft, pauschale Ablehnung der Argumentation der Initiatoren und der Vorwurf, Wohnraum nur für Wohlhabende zu schaffen wurde geäußert. Allein eine Teilnehmerin mahnte an, zuerst zu diskutieren und nicht von vornherein alles Neue zu verdammen.

Am Ende stellte Rüdiger Kauroff fest, dass die SPD die vorgetragenen Argumente bei ihren weiteren Beratungen ganz gewiss beherzigen wird. Auch wird sie immer wieder vor wichtigen Entscheidungen in Garbsen Veranstaltungen wie diese zum Leinebogen durchführen, um den Bürgerinnen und Bürgern eine Möglichkeit zu bieten, direktes Gehör zu finden.