In der Pressemitteilung wird der SPD vorgeworfen, unzutreffend von ca. 1.000 Krippen- und Kitaplätzen auszugehen. Dem stellt die Stadt Garbsen allein die fehlenden Plätze entgegen, die bei der aktuellen Anmeldelage nicht zur Verfügung gestellt werden können. Auch für diese gilt die von der SPD gestellte Frage, was die betroffenen Eltern tun sollen. Wir fragen aber auch, was ist mit den frustrierten Eltern, die aufgrund dieser unbefriedigenden Lage erst keinen Versuch unternehmen, ihr Kind in Garbsen anzumelden? Reichen hier die Taschenspielertricks der Stadt Garbsen aus?

Wie wir zum Begriff Taschenspielertricks kommen, will ich dabei gern begründen. Bitte werfen Sie einen Blick in die anhängende Beschlussvorlage 251/2020 vom 28.10.2020. Dort lautet der Text auf Seite 3:

„Der Rat der Stadt Garbsen bekennt sich weiterhin zur herausragenden Bedeutung der Förderung von Kindern in Tagesstätten für eine kinderfreundliche Stadt. Aktuell stehen in Garbsen 513 Krippen-, 1.838 Kindergarten- und 524 Hortplätze zur Betreuung zur Verfügung.

Im Krippenbereich bedeutet dies für das aktuelle Kindergartenjahr eine Versorgungsquote von 50,7% (513 Plätze bei 1.011 ein-bzw. zweijährigen Kindern). Dem steht eine angestrebte Versorgungsquote von 87,5% (100% bei den Zweijährigen, 75% bei den Einjährigen) gegenüber.

Im Kindergartenbereich beträgt die Versorgungsquote 78,9% (1.838 Plätze bei 2.328 Kindern zwischen drei und sechs Jahren) bei einer angestrebten Versorgungsquote von 100%. Obwohl sich die absolute Zahl der Plätze gegenüber dem Vorjahr erhöht hat, ist die Betreuungsquote gesunken, da gleichzeitig die Zahl der Kinder im Kindergartenalter ebenfalls deutlich gestiegen ist.“

Das ergibt für mich 498 fehlende Krippen- und 490 Kitaplätze! Wer verbreitet also unzutreffende Zahlen?

Karsten Vogel
SPD Fraktion im Rat der Stadt Garbsen, Vorsitzender