Am 2. November besuchte eine Abordnung der Garbsener demokratischen Parteien zusammen mit Garbsens Bürgermeister Claudio Provenzano die liberale jüdische Gemeinde in Hannover-Stöcken im Gemeindezentrum Etz Chaim.

Initiiert wurde der gemeinschaftliche Besuch vom SPD-Ratsmitglied Norbert Gehrke. Sein Vorschlag, der jüdischen Gemeinde die Solidarität zu bekunden, wurde von allen Seiten der Demokratie dankend aufgenommen, so dass ein gemeinsamer Termin mit SPD, CDU, FDP und Grünen verabredet werden konnte.

Dankbar für den Besuch und die Frage, wie Unterstützung von Seiten der Stadt Garbsen möglich wäre, war auch die Geschäftsführerin der jüdischen Gemeinde, Rebecca Seidler. Sie schilderte, wie es den Menschen ihrer Gemeinde seit dem 7. Oktober 2023 geht und mit welchen Ängsten die Menschen hier in Hannover umgehen müssen.

Sie fordert unter anderem ganz klar, dass Demokratie nicht dazu genutzt werden darf, diese am Ende zu untergraben und auszuhebeln. Rebecca Seidler unterstreicht mit einladender Geste, dass alle Menschen dazu aufgefordert sind, keine Form des Antisemitismus zuzulassen. Auch dürfe die Gesellschaft Antisemitismus nicht mit Rassismus gleichsetzen. Da bedarf es grundlegender Aufklärung, die für Rebecca Seidler dringend zum Unterrichtsinhalt in den Schulen gehören sollte.

Zur Verdeutlichung: Weltweit gibt es 15 Millionen Juden; Juden, die auch jetzt, 85 Jahre nach der Reichspogromnacht, verfolgt und getötet werden, Juden, die jetzt nach dem barbarischen Terrorangriff am 7. Oktober 2023 weltweit in Angst leben.

Alle Teilnehmenden waren betroffen angesichts der ungeschönten, klaren Worte und der Wucht der Angst weltweit und hier vor Ort, die der Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 nach sich zieht.

Abschließend waren alle noch auf einen Besuch in die Synagoge eingeladen. Nach den eindrücklichen Worten von Rebecca Seidler war dies für die Ortsrätin der SPD, Cornelia Fett, ein ganz besonderer Moment.