Mit der Nachricht, dass der Radschnellweg Garbsen - Hannover wegen naturschutzfachlicher Bedenken nicht gebaut werden könne, stiftete die HAZ am 30.03.2016 viel Verwirrung. Ich habe das Thema mit dem Ersten Regionsrat Prof. Priebs besprochen und wir bleiben dabei, die SPD Garbsen fordert die Verwaltung in Garbsen weiter zur zügigen Bearbeitung auf. Ein entsprechender Ratsantrag wurde vorgelegt, der nachfolgend dokumentiert wird.

Ratsantrag nach § 5 GO der Stadt Garbsen

Radschnellweg Garbsen – Hannover weiter zügig vorantreiben!

Beschlussvorschlag:

Der Rat erklärt, weiterhin das Projekt Radschnellweg Garbsen – Hannover zu unterstüt­zen und fordert die Verwaltung auf, mit Nachdruck dessen zügige Realisierung voranzu­treiben. Förderanträge sind zu stellen. Ggf. wäre auch mit dem Land wegen der Cam­puserschließung für den Radverkehr über eine Förderung zu verhandeln.

Sachverhalt:

Ein Presseartikel in der HAZ am 30.03.2016 hat erhebliche Irritationen ausgelöst. Dem­nach ist der seit Jahren in der Vorplanung befindliche Radschnellweg Garbsen – Hannover aufgrund naturfachlicher Bedenken nicht realisierbar. Die SPD hat sich des­halb umgehend mit dem ersten Regionsrat Prof. Priebs in Verbindung gesetzt und er­fahren, dass es sich hierbei nur um eine stark verkürzte Aussage handelt.

Der Radschnellweg ist kein Projekt der Region Hannover. Grundsätzlich liegt die Finan­zierung der Radschnellwege bei den Kommunen. Allerdings gibt es derzeit Zuschüsse aus dem Klimaschutzprogramm des Bundes. Es ist aus unserer Sicht aber nicht ausge­schlossen, dass die Region mit einsteigt, die sich ja in der Vorplanung sehr engagiert hat.

Richtig ist, dass die Strecke Garbsen - Hannover antragsreif vorbereitet wurde. Bei der Landeshauptstadt war anfangs die Begeisterung noch nicht so groß. Heute ist die Stadt Hannover aufgeschlossen für Radschnellwege. Sie priorisiert innerorts die Verbindung zur Wasserstadt Limmer, was ja schon mal die richtige Richtung nach Garbsen ist, so­wie die Strecke nach Lehrte, weil diese auf dem Stadtgebiet mit den niedrigsten Investi­tionskosten verbunden ist.

Benannt gegen die Trasse nach Garbsen wurden ökologische Probleme. Tatsächlich gab es gegen eine „naturnähere“ Planungsvariante naturschutzfachliche Bedenken auch aus Teilen der Regionspolitik. Die sind inzwischen aber wohl alle ausgeräumt wor­den, weil die Trasse näher an die B6 herangerückt wurde. Dadurch ist die Trasse viel­leicht landschaftlich nicht so reizvoll, aber leichter realisierbar. Die Standards der Rad­schnellwege mit 4 m Breite, Asphaltierung und Beleuchtung bedeuten schon einen Ein­griff, was man nicht ganz von der Hand weisen kann.

Die jetzt genehmigungsfähige Planvariante muss schnell realisiert werden. Mit der Be­triebsaufnahme des Campus Garbsen hat der Radschnellweg nicht nur Imagebedeutung sondern sicher auch eine große verkehrliche!