Mandatsverzicht Erika Bökers
Die profilierte SPD-Politikerin Erika Böker legt aus gesundheitlichen Gründen ihr Ratsmandat nieder
Damit verliert der Rat nicht nur seine stellvertretende Vorsitzende, sondern besonders die Ratsfrau, die von allen Mandatsträgern am längsten dem Rat angehört. Bereits 1972, also zwei Jahre vor der Gründung der heutigen Stadt Garbsen, gehörte sie dem Interimsrat an. Sie war schon politisch in Garbsen aktiv, als einige der heutigen Ratsmitglieder noch gar nicht geboren waren. Viele Jahre war Erika Böker Stellvertreterin der Bürgermeister Wolfgang Galler und Alexander Heuer. Mehr als 25 Jahre führte sie die Geschäfte der SPD-Fraktion in Garbsen und führte die Fraktion auch zweitweise als Vorsitzende. In den Ausschüssen des Rates engagierte sie sich besonders im Sozialausschuss sowie im Kultur- und Sportausschuss. Auch dem Integrationsbeirat gehörte sie als beratendes Mitglied an.
Erika Böker engagiert sich aber nicht nur in den Gremien des Rates, sondern ist auch in sehr vielen Vereinen und Verbänden aktiv. Erika Böker initiierte schon früh die Gründung des Frauenzentrums und etablierte dieses. Sie war es, die von einigen Jahren den Protest gegen das geplante Großbordell im ehemaligen Praktiker maßgeblich mit anprangerte. Dass Garbsen sich seit einigen Jahren als Fairtrade-Stadt bezeichnen darf, ist maßgeblich auf die Initiative von Erika Böker zurückzuführen und ihr immer noch eine Herzensangelegenheit. Das gilt auch für die Vermeidung unnötigen Mülls z.B. bei Veranstaltungen durch Wegwerfgeschirr. So initiierte sie maßgeblich das Instrument des Geschirrmobils der Stadt Garbsen.
Alle Vereine und Verbände aufzuzählen, in denen Erika Böker nicht nur Mitglied ist, sondern auch Aufgaben und Ämter übernommen hat und hatte, fällt schwer. Zu nennen wären z.B. die Kassenführung des Vereins für Erziehungs- und Lebensberatung, was heute von der Stadt Garbsen selbst geleistet wird. Auch die Arbeiterwohlfahrt darf Erika Böker zu ihren Unterstützerinnen rechnen.
Besondere Aufgaben hat und hatte Erika Böker auch in Ihrer Partei, der SPD, inne. So gab sie erst vor zwei Jahren die Kassenführung der SPD-Abteilung Altgarbsen/Garbsen-Mitte auf, die sie zuvor 48 Jahr innehatte. Dass sie im Verlaufe ihre Mandatstätigkeit nahezu immer Mitglied im Vorstand der SPD Garbsen war, dürfte selbstverständlich sein.
„Es berührt uns alle ganz besonders, dass wir Erika Böker nicht nur als engagierte Mitstreiterin für unsere Ideen und Vorhaben in der Fraktion verlieren. Mit Erika Böker geht ein riesiges Stück Garbsener Ratsgeschichte zu Ende.“, betont der Fraktionsvorsitzende Karsten Vogel. „Erika ist das lebende Partei- und Kommunalarchiv. Sie war immer eine besondere Stütze unserer Arbeit. Niemand wusste so viel über das, was in den Jahren davor in der Garbsener Politik beraten und beschlossen wurde.“, so Vogel weiter. Nicht das ihr 2005 verliehene Bundesverdienstkreuz war ihr wichtig, sondern soziales Engagement. „Wir alle werden Erika noch schmerzlich vermissen, sind aber froh, auch hoffentlich noch lange auf ihr Wissen und ihre Ideen zurückgreifen zu können. Wie schwer sie in den letzten Monaten gesundheitlich angeschlagen war, konnten alle sehen, wenn sie es sich trotz allem nicht nehmen ließ, an den Ratssitzungen teilzunehmen. Wir wünsche Erika alles alles Gute und die nötige Ruhe, sich jetzt zuerst einmal auf sich selbst zu konzentrieren!“