Wachstum und Wohlstand – Soziale Marktwirtschaft neu denken
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16. Juni 2010, 19:00
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Hannover, Aegidientorplatz 1
Organisation:
Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Niedersachsen
Theaterstraße 3
30159 Hannover
Tel.: 0511 357708-30
Fax: 0511 357708-40
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Auf der Suche nach Lösungswegen aus der globalen Finanzmarktkrise legt die Bundesregierung milliardenschwere Konjunkturpakete auf, um die Wirtschaft zu stützen und das Wachstum anzukurbeln. Keine Frage, die Wirtschaftsleistung eines Landes hat maßgeblichen Einfl uss auf das Wohlbefinden und den Wohlstand der BürgerInnen. Richtig ist auch, dass wir mit der Finanz- und Wirtschaftskrise die größte Krise seit den 30er Jahren erleben, mit tiefgreifenden ökonomischen wie sozialen Folgen.
Doch ist Wirtschaftswachstum mit Wohlstandsmehrung gleichzusetzen?
Ist der herkömmliche Indikator für Wachstum und Wohlstand – das Bruttoinlandsprodukt (BIP) – aussagekräftig genug, um ihn als Maßstab politischen Handelns zu verwenden? Das BIP berücksichtigt nur die Produktion für den Markt und der Wert der produzierten Güter wird zu einer Gesamtsumme addiert. (Dienst-)leistungen, die nicht auf dem Markt erbracht werden, bleiben ebenso unberücksichtigt wie auch die Kostenseite. Vor allen Dingen kann die Verteilung der Einkommen auf Personen und Haushalte so nicht in den Blick genommen werden. Der dramatische Anstieg der Einkommensungleichheit und Armut in Deutschland in den letzten zehn Jahren findet kaum öffentliche Beachtung. Gerade in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrisen ist zu fragen, ob das BIP als Zielgröße politischen Handelns zukunftsfähig ist?
Die vom französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy eingesetzte „Commison on the Measurement of Economic Performance and Social Progress“ hat diesem Defizit Rechnung getragen und fordert, dass Indikatoren wie Lebensqualität sowie Nachhaltigkeit ökologischer, sozialer und ökonomischer Entwicklungen ins Zentrum politischer Aufmerksamkeit rücken.
Auch in Deutschland müssen wir die Debatte führen, wie wir unser Verständnis von Wohlstand defi nieren und welche Kriterien als Bewertungsgrundlage der Entwicklung unserer Gesellschaft dienen sollen.
Wir laden Sie herzlich dazu ein, mit unseren ExpertInnen über diese und weitere Fragen zu diskutieren.
PROGRAMM
19.00 Uhr Begrüßung
Dr. Heinrich Jagau Stellv. Vorstandsvorsitzender, Sparkasse Hannover
Petra Wilke Landesbüro Niedersachsen der Friedrich-Ebert-Stiftung
Einführung
Prof. Dr. Gert G. Wagner, Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten, Berlin Leiter der Längsschnittstudie SOEP am
DIW Berlin
Podiumsdiskussion mit
Dr. Ulrike Beland, Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Berlin
Edelgard Bulmahn MdB, Bundesministerin a.D.
Stefan Schostok MdL
Professor Dr. Gert G. Wagner, Berlin
Moderation
Dr. Joachim Lange, Ev. Akademie Loccum
21.00 Uhr Ende der Veranstaltung