Anlässlich des 150. Gründungstages der SPD lud der Vorsitzende des SPD Garbsen, Rüdiger Kauroff, zu einer Festveranstaltung in die Aula des Johann-Kepler-Gymnasiums ein und konnte dabei neben vielen Mitgliedern auch die zahlreichen Vertreter von Garbsener Vereinen, Verbänden und Parteien begrüßen. Zu Beginn der Veranstaltung sagte Kauroff, dass er stolz sei auf die Leistungen der SPD und es ihn auch stolz mache ein Stück dieser Partei zu repräsentieren.

Dass die SPD auch in Garbsen mit Stolz auf ihre Vergangenheit zurückblicken kann, machte Stephan Klecha, der auch als Moderator durch das Programm führte, an den vielen Sozialdemokraten deutlich, die in schweren und schwersten Zeiten Verantwortung in den damaligen Dörfern übernommen hatten. Eine der wichtigsten Persönlichkeiten ist Karl-Heinz Strehlke gewesen, der über Jahrzehnte die Entwicklung zur heutigen Stadt Garbsen gefördert und letztlich umgesetzt hat.

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Bürgermeister Alexander Heuer überbrachte die Grüße der Stadt und wies darauf hin, dass die Entwicklung der Stadt ohne Sozialdemokraten nicht denkbar ist. In ihrem Interview konnte Caren Marks, als direkt gewählte Bundestagsabgeordnete, noch einmal auf die Aktualität der frauen- und familienpolitischen Fragen hinweisen, die bereits August Bebel in seinem Buch „Die Frau und der Sozialismus“ aufgeworfen hatte und die bis heute noch nicht gelöst worden sind.

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Ein besonderer Schwerpunkt der Veranstaltung waren die kulturellen Teile, die durch den DGB-Chor Hannover und das literarische Terzett Garbsen bestritten wurden. Die Frage der Ausbeutung, der ungerechten Bezahlung, der Bildung, des menschenwürdigen Lebens wurden durch musikalische und literarische Werke der damaligen Zeit zum Ausdruck gebracht und sind trotz der etwas älteren Ausdruckform weiterhin hoch aktuell. Jördis Koldewey, Dieter Albrecht und Hugo Greff vom literarischen Terzett brachten dies eindringlich dar mit dem Text über das Existenzminimum oder wie es damals hieß was ist das Minimum der Existenz.
Dass Politiker auch über Witz und Schlagfertigkeit verfügen, zeigten die Wortbeiträge mit Bonmots der ehemaligen Kanzler Willy Brandt und Helmut Schmidt.

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Die Festrede des ehemaligen Kultusministers und Landtagspräsidenten Prof. Rolf Wernstedt orientierte sich an den sozialdemokratischen Grundwerten, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität, und stellte diese in den geschichtlichen Zusammenhang und deren Entwicklung. Dass die SPD aktiv gegen Kriege und Diktaturen gekämpft und gelitten hat, hat sich für sie politisch nur bedingt positiv ausgezahlt, obwohl die Geschichte diese Haltung letztlich bestätigt hat. Dass die SPD die Partei der Freiheit ist, hat sie hinlänglich bewiesen, zumal sie in ihrer 150jährigen Geschichte durch Verbot, Verfolgung und Zwangsvereinigung 70 Jahre der Unfreiheit erlebt hat. Trotzdem musste im Vergleich zu anderen Parteien in Deutschland die SPD nie ihren Namen ändern, stellte Wernstedt am Ende seiner Rede fest, weil sie im Grundsatz, trotz mancher Fehler, ihrer Überzeugung treu geblieben ist.

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Zum Schluss dankte Rüdiger Kauroff allen Beteiligten und übergab als besonderes Zeichen der Solidarität mit der Willehadi-Kirche „Steine für Willehadi“ an Markus Holtz, damit die Kirche bald wieder aufgebaut werden kann. Dazu passte gut das Lied „Wann wir schreiten Seit an Seit“ das alle gemeinsam mit dem DBG-Chor sangen.

Dr. Jens H. Göttner
Stv. Vorsitzender

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