„Im Glashaus sollte man vorsichtig sein, wenn man unmotiviert mit Steinen wirft!“, darin sind sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Karsten Vogel, Parteivorsitzender Rüdiger Kauroff und Ortsbürgermeister Günther Barthel einig. So sehen sie jedenfalls den Rundumschlag der CDU in der heutigen Leine-Zeitung.
Darin wirft die CDU der SPD ein schlechtes Gedächtnis vor, offenbart aber dies genau für sich selbst. Beklagt wird das Verhältnis zum alten Bürgermeister, der doch der CDU so böse mitgespielt habe. „Ich kann dazu nur erneut feststellen, dass es der CDU in den letzten Jahren kaum um Garbsen ging, sondern nur darum, dass Alexander Heuer aus dem Amt gedrängt werden sollte!“, so Karsten Vogel. Seit Jahren führt die CDU eine informelle Allianz in Garbsen, deren einziges Ziel die Überwindung Heuers war. Obwohl die SPD in der Minderheit war, kamen die wegweisenden Anträge immer von ihr, ob es Anträge zum Ge-werbeflächenentwicklungskonzept oder der energetischen Sanierung waren. Es war auch die SPD, die in der Sitzung am letzten Donnerstag ausdrücklich betonte, dass der im letzten Frühjahr gestellte Antrag zur Wohnbauentwicklung kein Antrag der SPD allein war, sondern auch CDU/FDP und Unabhängige zu den Antragstellern gehörten, was die Stadtverwaltung offenbar vergessen hatte.
„In der Bäderfrage lässt sich die CDU alles offen!“, so Günther Barthel. „Um ihrem Bürgermeister und Stadt-baurat zu gefallen, hat sie sich zu einer Einhallenbadlösung an der Autobahn mit einem in der Luft schwe-benden Freibad, was vielleicht kommen soll, vielleicht aber auch nicht, hinreißen lassen und will mit Aus-nahme eines weitsichtigen Mannes in ihren Reihen den wunderschönen Badepark Berenbostel schleifen, um für die Ödlandlösung das nötige Geld aufzutreiben.
Das ist ihre eine Seite. Falls die Umsetzung aber misslingen sollte, was bei all den Unwägbarkeiten mit dem Standort und dem noch zunehmenden Missmut in der Bevölkerung, die im kommenden heißen Som-mer nicht weiß, wo sie hingehen soll, um zu relaxen und sich beim Schwimmen abzukühlen, eintreten wird, hat sie ihr Bekenntnis auf ihrer Webseite unter ‚Standpunkte‘ belassen. Damit kann echt schön vor den Kommunalwahlen ein Bäumchen-wechsle-dich-Spiel aufgeführt werden: ‚Die CDU wird sich dafür einset-zen, die Bäder in Garbsen zu erhalten‘. ‚Es bedarf kreativer Lösungen, um die Gebäudesubstanz zu ver-bessern und die Technik zu optimieren.‘“
„Lösungen hat die SPD, aber darüber müsste man dann auch reden wollen. Das Geld zum Bau des Bade-parks Berenbostel ist da und auch die Sanierung am Planetenring ist finanzierbar. Betriebskosten fallen erst an, wenn Bäder auch in Betrieb sind. Das war schon in allen 40 Jahren davor so, auch wenn die Haushaltslage nicht immer gut war.“, so Karsten Vogel. „Lasst uns also zu sachorientierter Politik im Ange-sicht der anstehenden Herausforderungen zurückkommen und nicht unsere Energie in unbefriedigenden Kommunalwahlkampfvorwürfen vergeuden!“
Dazu meint Rüdiger Kauroff abschließend: „Liebe CDU: So wird das Wahlvolk veralbert und hinter das Licht geführt. Aber: Nicht Alles lässt sich mit dem Adenauer-Wort kitten: ‚Was schert mich mein Geschwätz von gestern!‘“