Karl-Heinz Strehlke ist in Alter von 89 Jahren verstorben
die Sozialdemokratische Partei Deutschlands trauert um Karl-Heinz Strehlke.
Vertrauen ist das einzige Kapital, das Parteien haben, wenn sie gewählt werden wollen. Und Vertrauen erwächst nicht aus Programmen, sondern aus Personen, die sie vertreten. Karl-Heinz Strehlke war in dieser Hinsicht ein Glücksfall für die SPD Garbsen, der dieses Vertrauen glaubhaft verkörperte.
Aufgewachsen in einer Arbeitersiedlung in Seelze, einem typischen sozialdemokratischen Milieu der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts, in dem die großen politischen Auseinandersetzungen der Weimarer Republik und der anschließenden Diktatur der Nazis sich wie in einem Mikrokomos abbildeten, haben ihn politisch klar geprägt, was bis in seine letzte Lebensphase hineinreichte. Die geschichtliche Auseinandersetzung mit dieser Zeit, die in der Umschau in regelmäßiger Folge erschien, ist Zeugnis dafür.
Politisches Engagement, demokratische Überzeugungen, pädagogische Berufung, Geschichtsschreibung und intensive Auseinandersetzungen mit den Gegenwartsproblemen waren seine Motivation auch andere Menschen zu überzeugen, dem Leben Sinn und Gestalt zu geben.
Für das Selbstverständnis der SPD Garbsen sind seine Aufarbeitungen der geschichtlichen Abläufe vor Ort von prägender Bedeutung, denn Geschichte wird immer zuerst vor Ort geschrieben, in diesem Sinn war er ein Feldforscher, der den Boden mit bestellte.
Karl-Heinz Strehlke war damit die Idealbesetzung eines Bürgermeisters, der den Menschen und den Dingen gleichermaßen zugewandt war. Ja, ich hatte eine besondere Achtung vor ihm und seinen Leistungen, als ich als junger Dezernent in die Leitung der Stadtverwaltung eintrat.
Die Beliebtheit von Karl-Heinz Strehlke in der Bevölkerung ist unerreicht geblieben. Davon zeugen auch die hohen Stimmzahlen, die er persönlich bei Wahlen erreicht hat und damit manchen Genossen ermöglichte mit in den Rat einzuziehen.
Mit seinem Namen sind der Stadtteil Auf der Horst, die Saturnringschule, dessen langjähriger Rektor er war, das Hallenbad, die IGS und viele andere wichtige Einrichtungen der Stadt verbunden. Aber die wohl bedeutendste politische Leistung ist die Stadtwerdung Garbsens gewesen. Er ist im wahren Sinne des Wortes der Vater der Stadt gewesen.
Auf Antrag seiner Partei, der SPD, wurde er 2008 vom Rat der Stadt Garbsen einstimmig zum 1. Ehrenbürger der Stadt Garbsen ernannt. Eine Ehrung, die bezüglich seiner vielfältigen Verdienste nicht nur konsequent, sondern geradezu folgerichtig war.
Die SPD Garbsen hat Karl-Heinz Strehlke viel zu verdanken und wir hoffen, dass wir ihm gemeinsam ein Stück dieser Zuwendung zurückgeben konnten. Wir verlieren mit ihm einen Genossen, der Mitstreiter und Ratgeber in guten wie in schwierigen Zeiten war. Karl-Heinz Strehlke wird für uns immer bleiben und wir werden in seinem Sinne weiter wirken, den Menschen zugewandt.
Wir verneigen uns in stiller Trauer.
Dr. Jens H. Göttner
Stv. Vorsitzender