Seit einigen Tagen wird in der Presse über einen Bauantrag für ein Großbordell auf dem ehemaligen Praktiker-Gelände in Altgarbsen berichtet. Dass die SPD dieses nicht unterstützen wird, bedarf sicher keiner besonderen Betonung. Das ist jedoch keine moralische Frage.

„Garbsen hat in der jüngsten Vergangenheit einen Image-Wandel geschafft, ist als Wohnort und Investitionsstandort attraktiv geworden, wartet auf den Zuzug vieler Studierender und Fachkräfte, wenn der Maschinenbau-Campus fertiggestellt ist. Manche Schmuddelecke ist verschwunden, wie das Brachgelände der ehemaligen Möbelkette Nord an der Ecke Gutenbergstraße/Alte Ricklinger Straße, wo gerade der Maschinenbauer SEW sein neues Firmengebäude bezogen hat.“, so der Fraktionsvorsitzende Karsten Vogel.

Dieser Bereich, zu dem auch das ehemalige Praktiker-Aldi-Areal gehört, liegt direkt an einer der „Haustüren“ Garbsens. Wer von der Autobahnabfahrt Garbsen oder der Raststätte Garbsen-Süd kommt, fährt hier vorbei. Dass die SPD Garbsen sich ein seriöses Aushängeschild wünscht, bedarf wohl keiner Erwähnung.

Derselbe Investor, der nun angibt, ein Großbordell zu planen, hat in der Vergangenheit bereits die Möglichkeit ausgelotet, an dieser Stelle einen großen Supermarkt zu bauen. Die Politik sieht dieses Vorhaben aus gutem Grund skeptisch, da es die Existenz der bestehenden kleineren Einzelhandelsgeschäfte in den Stadtteilen gefährden würde. Die Bauvoranfrage für das Bordell, die offenbar rechtlich unanfechtbar ist, könnte also nur als Druckmittel dienen, um etwas ebenfalls nicht Gewünschtes durchzusetzen.

Kauroff, Rüdiger

„Wir werden alle politischen Mittel ergreifen, um zu verhindern, dass ein Großbordell an der Zufahrt nach Garbsen entsteht. Wer „Garbsen“ hört, soll „Maschinenbau-Campus“, „attraktive Wohnstadt“, „Naherholung“ oder „Einkaufen“ denken. Mit diesen Zielen ist die SPD zur Kommunalwahl angetreten, dafür stehen wir ein.“, ergänzt Parteivorsitzender Rüdiger Kauroff.